Folgt man der Legende, dann sind der schwarze und der weiße Ewald bei ihrer Mission in Aplerbeck erschlagen worden.
Danach würde die Geschichte Aplerbecks vor 695 beginnen. Urkundlich wird Aplerbeck zuerst im Jahr 899 erwähnt. Im Jahr 1999 jährte sich dieses Ereignis zum 1100. Mal und wurde mit einem riesigen Festjahr gefeiert. Damit feierte man gleichzeitig auch eine ungewöhnlich reiche Geschichte des Ortes, der Kirchspiel, Amt, Mairie (Bürgermeisterei zur Zeit Napoleons) und schließlich seit der Eingemeindung nach 1929 Stadtbezirk war.
Seit 899 herrschten die Benediktinermönche hier, die ca. 1160 für den Bau der imposanten romanischen Kreuzbasilika sorgten, die heute noch zu besichtigen ist. Seit dem 13. Jahrhundert residierten dann im Ostendorf die Ritter von Aplerbeck und seit 1290 im Westendorf die Ritter von dem Rodenberg. Herausragende Bedeutung hatten in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts die Pfarrer Eberhard und Randolf von Asseln, die das Georgssiegel einführten und Dietrich von Voß zum Rodenberge, der zugleich Drost von Hörde war.
1570 wurde die Reformation eingeführt, was in einer spannenden Sage überliefert ist. Im 30-jährigen Krieg pressten Söldner die Bauern mehrfach aus, so dass sie ihre Kontributionszahlungen nur mit Hilfe der Herren auf Rodenberg leisten konnten, die sich dafür die Bauernhöfe überschreiben ließen und so die Besitzverhältnisse völlig veränderten.
Seit 1850 zog die Industrie in Aplerbeck mit Zechen und dem Stahlwerk, der "Aplerbecker Hütte", ein und verwandelte das Bauerndorf zum Industriestandort. Es entstand ein neuer Ortskern mit Markt und Rathaus, Bahnhof, Post und Sparkasse. Von 1878 angab es mehrere Versuche, Aplerbeck zur Stadt zu erklären, was an den umliegenden Landgemeinden scheiterte.
Ab 1890 wurde der Bau der "Provinzial-Heilanstalt" für geistig Behinderte in Angriff genommen, die Aplerbeck in ganz Deutschland bekannt machte.
Folgende bedeutende Persönlichkeiten wurden im 19. Jahrhundert in Aplerbeck geboren:
- Karl Zahn (geb. 25.11.1806), der als Erster Oberbürgermeister (1859) und erster Ehrenbürger Dortmund (30.06.1871) wurde
- Wilhelm Canaris (geb. 01.01.1871), Chef der "Abwehr” und Widerstandskämpfer gegen Hitler
Seit 1925 ging es wirtschaftlich bergab. Die Zechen und die Hütte wurden geschlossen mit schwerwiegenden Folgen für die Bevölkerung. Andererseits wurde die zur Ruine verfallene Georgskirche zum "Michaelsbau" restauriert und man tat die ersten Schritte auf dem Wege zum "Luftkurort" für die Dortmunder. Das Alles und die eigenständige Geschichte Aplerbecks hatte mit der Eingemeindung nach Dortmund im Jahre 1929 ein Ende.
In der Nachkriegszeit entwickelte sich Aplerbeck zu einem Dienstleistungsstandort und zur gefragten Wohnlandschaft mit naher Anbindung an Autobahnen und Flughafen als Zentrum des gleichnamigen Stadtbezirks mit 6 attraktiven Ortsteilen: Aplerbeck, Berghofen, Lichtendorf, Schüren, Sölde und Sölderholz.
Seit 1999 versammeln sie sich unter dem Symbol des Apfels und dem Motto: "Sechs Profile – ein Gesicht"
Siegfried Liesenberg
Aplerbecker Geschichtsverein