Am 23. Mai 2011 hatte der AGV die Gelegenheit, den Brunnen des ehemaligen Pälkenhofs Am Bornacker zu erforschen. Nachdem die Freiwillige Feuerwehr Aplerbeck unter der Löschzugführung von Andreas Macke den Brunnen leergepumpt und die Sauerstoffzufuhr im Brunnenschacht sichergestellt hatte, ging es in die Tiefe.
Bei einer ersten Besichtigung am 4. Mai stand das Wasser 2,40 m hoch im Brunnen. Es wurde seinerzeit von der Baustellenleitung abgepumpt und hatte jetzt wieder eine Höhe von 1 m erreicht.
Auf der Sohle war eine ca. 40 bis 50 cm starke Füllschicht aus dunklem Schlamm abgelagert. Diese Schicht war ziemlich weich, so dass man darin einsank. Jüngere Pflanzenreste wie Blätter gab es nicht; der Brunnen war in den letzten mindestens 60 Jahren ständig abgedeckt. Aus dieser Schicht beförderten wir rund 100 Liter Material in Eimern an die Oberfläche.
Als besondere Funde kamen dabei drei Schalen aus Steinzeug ans Tageslicht. Es handelt sich um salzglasierte blau-graue Ware des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Die drei Schüsseln sind alle beschädigt und hinsichtlich Größe, Form und Verzierung völlig identisch.
Das Alter des Brunnens konnten wir nicht feststellen. Das Hauptgebäude des Pälkenhofs, das hier bis 2007 stand, wurde 1799 errichtet. Die Hofstelle geht aber mindestens in das 16. Jahrhundert zurück. Mit Sicherheit ist der Brunnen in den vergangenen Jahrhunderten von Zeit zu Zeit gereinigt worden, indem man die Füllung herausholte. Dies könnte zum letzten Mal vor rund 100 Jahren geschehen sein. Danach gelangten an datierbaren Objekten nur noch die Steinzeugschalen hinein. Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg haben die Anwohner hier Wasser geschöpft, danach wurde der Brunnen mit großen Steinplatten abgedeckt.
Dem Eigentümer Bauträger Wolfgang Froese, dem Bauleiter Andreas Happe und wie erwähnt besonders der Freiwilligen Feuerwehr Aplerbeck danken wir sehr herzlich für die Unterstützung.